Wegwerf-Reflex: Warum Littering ein Problem für uns alle ist

“Wem gehört die Tüte hier?” fragte das Kind im Park. Vor der Bank lag eine Pommes-Schale, daneben drei Zigarettenstummel und ein zerknüllter Becher. Ich erwiderte: Niemand. Aber irgendwie gehören sie alle dazu. Er nickte mit ernster Miene, als hätte ich ihm ein Rätsel erzählt. Fortsetzung

Littering ist kein Bösewicht aus einem Hollywood-Film. Es ist der kleine Griff, der nicht richtig sitzt. Die Bordsteinkante dient als Ablage für die Zigarette. Das Bonbonpapier, getragen vom Luftzug. Der Coffee-to-go wird plötzlich zum to-stay. Masken, die an Zäunen hängen und wie Quallen aussehen. Kleine Dinge summieren sich. Und plötzlich wirkt die Straße erschöpft.

Kippen sind die heimlichen Champions der Vermüllung. Die Filter bestehen aus Zelluloseacetat. Es zerfällt quälend langsam. Mit nur einer Kippe kann das Wasser mit zig Litern belastet werden. Das finden die Fische nicht lecker. Auch nicht. Hände von Kindern sowieso nicht.

Kaugummi ist wie ein Stimmungstief: Es klebt. Das Entfernen kostet Geld. Städte zahlen, und wir sind die Letzten. Verpackungen werden durch den Wind in Beete geweht, landen in Bächen und zerfallen zu Mikroplastik. In Bechern sind Igel gefangen. Krähen durchwühlen Mülleimer, wenn der Deckel nicht richtig sitzt. Wind ist ein hervorragender Fluchthelfer.

Psychologie bietet Unterstützung. Der „Broken-Window“-Effekt: Schmutz zieht weiteren Schmutz an. Ein sauberes Umfeld wirkt ansteckend. Ein lustiger Sticker am Eimer erfüllt seinen Zweck. „Fütter mich“ wirkt besser als Verbotstafeln. Spaziergänge mit den Nachbarn und einer Müllzange dabei? Unglaublich sozial. Ein paar Minuten Aufwand und eine Tüte können viel bewirken.

Werkzeug für unterwegs: Mini-Beutel, faltbare Dose, Taschenaschenbecher. Das Anti-Littering-Set steht bereit. Regel eins: Alles, was du festhältst, geht bis zum nächsten Eimer. Regel zwei: Kein Müll-Jenga auf überfüllten Tonnen. Es ist voll, nimm es einfach mit. Informiere die Stadt über die App darüber. In drei Klicks ist alles blitzsauber.

Die Gastronomie ist in der Lage, Hilfe zu leisten. Pfand für Mehrwegbecher. Take-away-Boxen. Kurze Frage am Tresen: „Ist es okay, wenn ich meinen Behälter benutze?“ Es geht häufig. Marken könnten als Sponsoren für Zigarettensammelbehälter fungieren. Wahl-Ascher sorgen für Unterhaltung: „Bayern oder Dortmund?“ Der Stummel spricht ein Wort mit.

Recht wirkt, aber nicht isoliert. Es existieren Bußgelder, und sie können teilweise ganz schön hoch ausfallen. Die Gewohnheit setzt sich über die Strafe hinweg. Als Vorbild handeln heißt: bücken, aufheben, weitermachen. Neulich habe ich eine Dose eingesammelt. Ein Passant murmelte: „Dafür zahle ich Steuern.“ Ich meinte: „Ich auch. „Und jetzt ist es weg.“ Er warf einen kurzen Blick auf den Boden. Dann half er mit.

Schulen, Vereine, Firmen: Plant Clean-ups kurz und knackig! Eine Dauer von 45 Minuten ist genug. Bild im Vergleich: vorher und nachher. Zahlen festhalten. Erfolge zeigen. Kinder lieben Ranglisten, während Erwachsene ehrliche Anerkennung schätzen.

Alltagshelfer: Aschenbecher am Fahrrad anbringen. Minibeutel in die Jackentasche. Mülleimerdeckel richtig schließen. Feiern ohne Konfetti, dafür mit Seifenblasen. Und bitte: keine „fliegende Entsorgung“ über das Autofenster. Der Graben ist kein Ort für Wünsche.

Die Stimmung einer Straße kann durch Aufräumen verändert werden. Das erkennt man sofort. Und ja, ein Boden in sauberem Zustand riecht anders. Luft holen. Nach Platz. Nach Achtung.

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